Die Mehrdimensionalität des Menschen

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Die Sichtweisen der verschiedenen Fachwissenschaften über den Menschen

4.)philosophisches Menschenbild

Der Mensch ist das geistig höchststehende Lebewesen auf der Erde. Die Philosophie fragt nach der grundlegend-umfassenden Erkenntnis vom Menschen und zielt auf den Menschen im Ganzen ab. Sie sucht eine einheitliche Erkenntnis des Menschen und will nicht die Ergebnisse der Einzelwissenschaften zusammenfassen. Diese Frage ergibt sich aus dem Interesse des Menschen an Selbstverständigung, Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung. In vielfacher Weise bemüht sich die Philosophie das Wesen des Menschen zu bestimmen. Sie hebt die Vernunftfähigkeit als sein besonders Merkmal heraus. Als „Zoon logon echon“ (Aristoteles) ist der Mensch das Lebewesen, das Sprache, Vernunft, Bewusstsein und Geist besitzt. Er ist das „animal rationale“, das vernunftbegabte Wesen. Platon stellt dem menschlichen Geist den Körper als wesensfremdes Element gegenüber und macht den Menschen dadurch zu einem „Doppelwesen“, teils göttlicher, teils tierischer Natur. Ein Folgeproblem der Lehre von der Doppelnatur des Menschen ist das „Leib-Seele-Problem“(wie ist das Verhältnis von Leib und Seele? ). Aristoteles betont mit seiner Formel vom Menschen als dem „von Natur aus nach Gemeinschaft strebenden Wesen“ die bis dahin weitgehend vernachlässigte soziale Dimension menschlicher Existenz. Der Mensch ist nur als „zoon politikon“ lebensfähig. Er ist das einzige Lebewesen, das einen Sinn für gut und schlecht, für gerecht und ungerecht besitzt.

 

Der Mensch ist ein Wesen, dass sich nicht begreift. In der Philosophie wird er bestimmt, als das Lebewesen ,das Sprache hat und denkt, das in einer Gemeinschaft unter Berücksichtigung von gewissen Regeln lebt und seine Daseinsversorgung durch gemeinsame Wirtschaft beschafft. Er ist ein Wesen, das ständig in Bewegung ist, er kann nicht bleiben wie er ist. Deshalb unterzieht er sich ständigem Wandel seines gemeinschaftlichen Zustandes. Im Gegensatz zum Tier wird der Mensch mit jeder Generation unter anderen Bedingungen geboren. Jeder Geborene ist nicht nur in vorgezeichneten Bahnen festgelegt, sondern auch ein neuer Anfang. Es gibt aber auch Bedingungen unter denen sich der Mensch durch äußere Einflüsse verändert (z.b. Sackgassen, Selbstentfremdung, Verkehrung). Um wieder zu sich selbst zu kommen bedarf er der Rettung und Befreiung. Der Mensch weiß nicht, wer er eigentlich ist - weil er sich getragen weiß von etwas, worüber er keine Macht hat. Er ist vertieft in sein Dasein, will sich selbst begreifen und will somit über sich hinaus. Nicht in Form von bloßem Gefühl oder Schwärmereien gelangt er über sich hinaus, sondern erst in seinem inneren und äußeren Handeln, in seinem Verwirklichen wird er sich als sich selbst bewusst, drängt über sich hinaus und ist dem Leben überlegen. Dies erreicht er einerseits durch unbegrenztes Fortschreiten in der Welt und andererseits durch Transzendenz. Schon mit Beginn des Menschseins bemächtigte er sich der Natur. Er zeichnet sich aus durch Mut im Wissenwollen und im Können, durch das Wagnis der Seefahrt, das unbezwingbare Erfahrenwollen, und kann sich mit seinen Grenzen nie befriedigen, da er immer über jede Grenze hinausdrängt. Im Vordergrund steht jedoch nicht das Vorankommenwollen in der Welt, sondern das über die Welt Hinausschreiten. Sein Ziel ist die Ruhe der Ewigkeit und die Stille zu erfahren. Der Mensch findet seine Ruhe und Stille in der Transzendenz, wenn er sich einer Sache völlig hingeben kann. Dieses Streben nach der Transzendenz ist unser Sinn. Eben diese Transzendenz erhebt den Menschen zum freien Wesen. Jedoch bringt die Freiheit dem Menschen nicht die Erkenntnis was er ist. Wer nach dem Menschen fragt möchte das eine wahre, aber gültige Bild des Menschen sehen, kann es aber nicht. Der Mensch ist Mensch, weil er die Würde in sich und in jedem Anderen anerkennt. Die Frage nach dem Menschen, kann jedoch nie beantwortet werden.

Plato und sein Kreis hatten gerade den Menschen als aufrecht gehenden „ungefiederten Zweibeiner“ definiert. Diogenes kaufte drauf einen Hahn, rupfte ihn und schwenkte ihn vor dem erlauchten Denkerkreis:“ Da euer Mensch!“

 

5.) physikalisches Menschenbild

Der Mensch ist ein Wesen, das aus Materie, Atomen und Energie besteht. Er besitzt die Fähigkeit Zeit wahrzunehmen, seine Körpermasse zu verändern, Wärme zu erzeugen und die Energie die er erzeugt hat, weiterzugeben ohne, dass sie verloren geht. Des Weiteren besitzt er Eigenschaften, die von der Physik nicht erfassbar sind, wie,z.b. Gefühle, Emotionen...Auch unterliegt er nicht den strengen Gesetzen der Physik, da sein Leben von Zufällen geprägt ist.

Der Mensch, wie alle Lebewesen, kehrt die natürliche Tendenz energetischer Systeme um, so bindet er Energie, statt sie zu zerstreuen und baut Niveauunterschiede auf, statt sie abzubauen.Unter den Lebewesen nimmt er nach dieser Auffassung eine Sonderstellung ein. Einerseits weiss er von seiner eigenen Körperenergie viel vorteilhafter gebrauch zu machen, als die anderen Lebewesen, und kann sich andererseits äußeren oder fremden Energien bemächtigen.So hat der Mensch die Möglichkeit gefährliche Waffen für seinen Kampf ums Dasein einzusetzen und könnte somit jede andere Spezies ausschalten. Da der Mensch jedoch die Welt heute und auch in Zukunft braucht,versucht er die Energien des Universums sinnvoll zu nutzen. Trotzdem muss er im Blick behalten, ob der augenblickliche Nutzen es wert ist, die zukünftigen Schäden in Kauf zu nehmen.

Stefanie Zumkeller und Michaela Stoll ; März 2003 ; Gk Reli NGO 13

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